Enthüllung von Gedenktafeln für polnische Opfer auf dem Waldfriedhof Güterfelde
25.09.2025
Am 25. September 2025 fand auf dem Waldfriedhof Güterfelde bei Berlin eine Gedenkveranstaltung zur Enthüllung von Informationstafeln statt. Diese erinnern an die Opfer deutscher Konzentrationslager, darunter auch polnische Staatsbürger.
An der Veranstaltung nahmen teil:
Andreas Kraus, Staatssekretär für Klimaschutz und Umwelt im Berliner Senat
Magdalena Erdmann, Direktorin der Abteilung für Kultur und nationales Erbe der Republik Polen
Dr. Astrid Ley, stellvertretende Direktorin der Gedenkstätte und des Museums Sachsenhausen
Jakub Deka, Vorstandsvorsitzende der Stiftung für deutsch-polnische Versöhnung
Tadeusz Woźniak, Abgeordneter des Sejm der Republik Polen
sowie Vertreter der Botschaft der Republik Polen in Berlin
Jakub Wawrzyniak, stellvertretender Leiter der Botschaft, sprach im Namen der Botschaft:
„Anonyme Massengräber sind ein Zeichen der deutschen nationalsozialistischen Diktatur. Die heutige Gedenkfeier ist symbolisch: wir geben den polnischen Opfern ihre Namen und damit ihre Identität, sowie ihre Geschichte zurück.
Aus der heute enthüllten Gedenktafel erfahren wir, dass in der Grabstätte der Opfer des KZ-Lagers Sachsenhausen etwa 410 polnische Staatsbürger verschiedener Nationalitäten und Konfessionen ruhen. Das zeigt uns, dass Polen bis 1939 ein multikulturelles und multiethnisches Land war, dessen einzigartiger Charakter durch den Angriff der beiden Totalitarismen, des deutschen und des sowjetischen, nachhaltig zerstört wurde.“
In dem Massengrab ruhen etwa 1100 Urnen, darunter 410 Polen, 570 Deutsche und Personen anderer Nationalitäten. Dank Archivrecherchen konnten zahlreiche Opfer identifiziert werden, und an ihrer Ruhestätte wurden Tafeln mit ihren Namen und Informationen über das KZ Sachsenhausen und das Schicksal der Häftlinge aufgestellt.
Die Enthüllung der Tafeln soll die Erinnerung an die Opfer des nationalsozialistischen Terrors wiederbeleben und einen würdigen Ort der Besinnung für Familien und nachfolgende Generationen schaffen.
Das Projekt wurde von der Stiftung Polnisch-Deutsche Aussöhnung in Zusammenarbeit mit den Berliner Behörden, der Gedenkstätte und dem Museum Sachsenhausen sowie der polnischen Botschaft in Berlin ins Leben gerufen.