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Vorführung des Films „Geschichte eines Verbrechens“ über die Familie Ulma

05.09.2023

Die Botschaft der Republik Polen organisierte gemeinsam mit der Berliner Niederlassung des Pilecki-Instituts am Abend des 5. September eine Vorführung des Films „Geschichte eines Verbrechens“ von Mariusz Pilis. Der Film erzählt die Geschichte der Familie Ulma aus dem polnischen Dorf Markowa: Józef und Wiktoria und ihre sieben Kinder, die 1944 ihr Leben opferten, um das Leben zweier jüdischer Familien, der Goldmans und der Shalls, zu retten.

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Der stellvertretende Botschafter der Republik Polen in Berlin, Paweł Gronow, sagte bei der Eröffnung der Veranstaltung, dass wir mit der Erzählung der Geschichte der Familien aus Markowa in Berlin „die Familie von Józef und Wiktoria Ulma ehren wollen, die 1944 hingerichtet wurde und die ihre Hilfe für die verfolgten Juden mit ihrem eigenen Leben und dem ihrer Kinder bezahlt hat. Am 10. September dieses Jahres wird ihre Leistung für jeden gläubigen Katholiken in höchstem Maße gewürdigt - es wird der Tag der Seligsprechung der gesamten Familie Ulma sein“. Er lud auch alle Anwesenden in Berlin ein, am 10. September die Ausstellung zu besuchen, die die Botschaft und das Polnische Institut in der Berliner Johanniskirche, dem Sitz der Polnischen Katholischen Mission, präsentieren werden. Die Ausstellung, die vom Institut des Nationalen Gedenkens realisiert wird, zeigt die Geschichte der Familie Ulma anhand von Originalfotos, die Józef aufgenommen hat.

Im Anschluss an die Filmvorführung fand eine Diskussion statt, an der der stellvertretende Vorsitzende des Instituts für Nationales Gedenken Dr. Mateusz Szpytma, der Regisseur des Films Mariusz Pilis, der Korrespondent der israelischen Tageszeitung Israel Hayom Eldad Beck und der Historiker Florian Peters als Vertreter der Gedenkstätte Stille Helden teilnahmen. In der von Hanna Radziejowska, der Direktorin des Pilecki-Instituts, moderierten Diskussion betonte der Regisseur Mariusz Pilis, dass es sein Ziel sei, mit dem Film „möglichst viele Menschen in Deutschland, Polen und Israel anzusprechen“. „Wenn wir es schaffen, dass sich diese drei Einheiten eines Tages zusammensetzen und über das sprechen, was passiert ist - über die Ulmer, über den Zweiten Weltkrieg - ohne den Kontext zu verlieren, der diese Bestialitäten begleitete, dann werden wir wissen, dass diese Geschichte zu einem Ende gekommen ist. Ich bin mir bewusst, wie schwierig das sein wird.

Vizepräsident des Instituts für Nationales Gedenken Dr. Mateusz Szpytma: „Es ist mein persönlicher Wunsch, dass Deutschland als Staat und auch seine Bürgerinnen und Bürger wissen, was während des Zweiten Weltkriegs in Polen geschehen ist. Wir haben den Eindruck, dass dieses Wissen in Deutschland nicht vorhanden ist. Oder wenn doch, dann ist es oft verzerrt“.

Unsere Veranstaltung wird vom Bürgermeister der niedersächsischen Stadt Esens, Harald Hinrichs, besucht. Er ist eine der ganz wichtigen Stimmen im Film. Er ist extra für unsere Veranstaltung nach Berlin gekommen“, sagte Direktorin H. Radziejowska während der Diskussion und dankte dem Gast dafür, dass er sich mit der unbekannten Vergangenheit des angesehenen Esenser Polizisten Eilert Dieken auseinandergesetzt hat.

Eilert Dieken ist der Verantwortliche, der 1944 die Aktion in Markowa leitete und den Befehl zur Ermordung der gesamten Familie Ulma und der von ihr versteckten Juden gab. Nach dem Krieg und nach seiner Rückkehr nach Deutschland wurde er erfolgreich entnazifiziert und arbeitete bis zu seiner Pensionierung als Polizist in seiner Heimatstadt. Bürgermeister Hinrichs erklärte, er werde sich dafür einsetzen, dass am ehemaligen Polizeigebäude in Esens eine Tafel angebracht wird, die erklärt, wer Eilert Dieken wirklich war.

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