Treffen der Jugendlichen der Polnischen Schule „Aleksander Ładoś" in der Residenz des Botschafters von Polen in Bern
12.11.2025
Am 12. November fand in der Residenz des Botschafters der Republik Polen in Bern ein besonderes Treffen statt, das der Geschichte der „Ładoś-Gruppe“ gewidmet war – jener polnischen Diplomaten, die während des Zweiten Weltkriegs in Bern tätig waren und Juden retteten, indem sie ihnen gefälschte Pässe ausstellten, die sie als angebliche Staatsbürger Paraguays, Honduras’, Perus oder Ecuadors auswiesen.
Diese Dokumente, später als „Pässe des Lebens“ bezeichnet, wurden durch Kuriere ins besetzte Polen geschmuggelt und retteten Tausende von Menschen, die in den Ghettos zum Tode verurteilt waren. Sie ermöglichten die Flucht und Rettung zahlreicher Familien polnischer Staatsbürger jüdischer Herkunft, die besonders grausam vom NS-Regime verfolgt wurden.
Die Veranstaltung in der Residenz wurde auf Initiative von Aleksandra Bartoszewska, Teilnehmerin des diesjährigen Polonia Camp 2025, in Zusammenarbeit mit dem Konsul der Republik Polen Maciej Kowalczyk, einem Vertreter der Ständigen Vertretung Polens bei den Vereinten Nationen in Genf sowie den Mitarbeitern der Botschaft der Republik Polen in Bern organisiert.
Konsul Maciej Kowalczyk begrüßte die zahlreich erschienenen Schülerinnen und Schüler der Polnischen Schule „Aleksander Ładoś“. Anschließend erzählte Dr. Jędrzej Uszyński, Autor des Buches „Die Ładoś-Liste“, den Jugendlichen die außergewöhnliche Geschichte jener polnischen Diplomaten, deren Wirken erst in den letzten Jahren vollständig entdeckt und gewürdigt wurde.
Zum Abschluss des Treffens hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit, die historische Residenz zu besichtigen.
Das Treffen war nicht nur eine lebendige Geschichtsstunde, sondern auch eine Inspiration dafür, wie die junge Generation der Polonia – dank Initiativen wie dem Polonia Camp 2025 – das Andenken an polnische Heldinnen und Helden pflegen kann.